Gaby Stoffel

Seit 20 Jahren bei enalpin

Gaby Stoffel lebt mit ihrem Mann Michael in Baltschieder. Im Jahr 2002 hat Gaby nicht nur ihre Stelle bei der enalpin angetreten, sie und Michael haben in dem Jahr auch die Schafe von seinen Eltern übernommen und sich gemeinsam Schritt für Schritt eine kleine Landwirtschaft aufgebaut: Ein Kleinod oberhalb von Baltschieder mit einer alten Walliser Stallscheune im Blockbau, geschützten Trockenwiesen und -weiden mit Hecken und vielen Trockensteinmauern. «Wir haben viel investiert, um diesen schönen Ort zu erhalten und zu schützen – und geniessen jede Minute hier oben.»


Gaby, du hast am 1. November 2002 bei der enalpin angefangen – erinnerst du dich noch an deinen ersten Tag?
Gaby Stoffel: Nein, leider nicht. Aber an mein Vorstellungsgespräch kann ich mich noch gut erinnern. Ich weiss sogar noch, was ich anhatte. Und vor allem erinnere ich mich daran, wie entspannt und lässig mich die beiden Herren (für Eingeweihte: Es waren Gabriel Gretz und Leander Zenhäusern) begrüsst und durch das Gespräch geführt haben. Es stand ja auch nicht viel auf dem Spiel: Sie suchten «bloss» eine temporäre Mitarbeiterin für die Buchhaltung – für ein Jahr höchstens. Aber so schnell sind sie mich nicht mehr losgeworden! Ich arbeitete dann fast zwei Jahre zu 100 %. Anschliessend habe ich eine Festanstellung erhalten und später mein Pensum reduziert.


Du arbeitest auch heute noch in Teilzeit. Warum?
Zuerst habe ich im Fernstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaften studiert. Und auch seit ich den Magister abgeschlossen habe, geniesse ich die freie Zeit und den Ausgleich zur Arbeit. Lesen und selber schreiben, Sport machen, wandern und Pilze sammeln, Klettersteige hochklettern, Musik hören, Freunde treffen und die körperliche Arbeit in der Landwirtschaft, das alles mag ich sehr. Oder einfach mal nichts tun und Pause machen.


Welche beruflichen Stationen hast du in deiner Zeit bei der enalpin durchlebt?
Ich habe etwa acht Jahre als Sachbearbeiterin im Fachbereich Finanzen/Controlling gearbeitet. 2010 bekam ich die Möglichkeit, mich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln: Ich durfte in die Personalabteilung wechseln und arbeite seither in diesem Fachbereich. Konstant geblieben ist, dass ich seit 2004 zusammen mit dem Finanzteam Produktion die kaufmännischen Lernenden und die Praktikantinnen und Praktikanten betreue.


Wie hat sich die enalpin selbst in all der Zeit aus deiner Sicht verändert?
Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich unsere Zeit seit 2002 in zwei Phasen einteilen. Die Übernahme durch die EnBW oder eher, dass wir nun nicht mehr zur Lonza gehören, das war schon etwas… das hat das Unternehmen gefordert. Darum wurde in einer ersten Phase von 2002 bis 2012 unter der Geschäftsleitung von René Dirren Aufbauarbeit geleistet. Es wurde viel in die Partnerschaften mit den Gemeinden hier in der Region investiert, gemeinsam hat man verschiedene Energieversorgungsunternehmen gegründet, neue Kundensegmente kamen dazu, die EVWR wurde gegründet und wir zogen zusammen in die neuen Büroräumlichkeiten am Bahnhof in Visp – und langsam aber sicher entstand die enalpin, wie wir sie heute kennen. In einer zweiten Phase ab 2012 unter Geschäftsführer Michel Schwery hat sich die enalpin geöffnet: Die Zusammenarbeit mit Energiedienst Holding AG aber auch mit den Gemeinden hier in der Region wurde intensiviert und der Fokus auf (neue) erneuerbare Energien verstärkt. Wir sind in all den Jahren auch stark gewachsen – von 54 Mitarbeitenden auf 80 (rein enalpin). Wir sind in vielen Bereichen noch spezialisierter geworden, konnten viele neue hochqualifizierte Mitarbeitende für uns gewinnen und haben unsere Kernkompetenzen auch dank unseren langjährigen Fachexperten stetig weiterentwickelt. Wenn ich sehe, wie sich unsere Bereiche in den letzten 20 Jahren entwickelt haben, finde ich das schon sehr beeindruckend.


Gibt es aus deiner Sicht etwas, das früher besser war?
Ein Arbeitstag hatte früher gefühlt mehr Stunden, weil es weniger virtuell und damit auch weniger hektisch war. Heute sind wir einer enormen Informationsflut ausgesetzt, die uns Energie und Zeit wegnimmt – schnell lassen wir uns von einem Mail oder einer Teams-Nachricht ablenken. Ich habe wirklich das Gefühl, es ist alles mehr und schneller geworden.


Gibt es etwas, was heute besser ist?
Heute haben wir weniger gelebte Hierarchien, wir sind vernetzter und offener, bauen immer noch auf unsere Regionalität und denken doch über unsere Grenzen hinaus.


Was wünschst du dir und der enalpin für die Zukunft? 
Ich bin schon sehr zufrieden mit der Gegenwart. Persönlich möchte ich im und mit dem HR-Team, das ich sehr schätze, weiterarbeiten, meine Erfahrung einbringen und irgendwann in Würde in Pension gehen. Wenn jemand in all den Jahren zu uns in die enalpin arbeiten kam, haben sich daraus meist langjährige Arbeitsbeziehungen ergeben. Es war im Unternehmen immer der Wille da, mit jemandem auch weiterzuarbeiten und Lösungen zu finden, wenn Schwierigkeiten aufgetreten sind. Ich wünsche der enalpin, dass sie diese soziale Tradition auch in Zukunft wahren kann – es ist eine wunderbare Eigenschaft für eine regional verankerte Arbeitgeberin.

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