Wo werden die Holzschnitzel eingekauft?
Für das geplante Hochtemperaturnetz braucht es im Endausbau 3’500 Tonnen Holzschnitzel pro Jahr. Diesen Bedarf kann EnAlpin leider (noch) nicht mit lokaler Produktion abdecken. Die Oberwalliser Förstereien können zurzeit nicht genug Brennholz garantieren – insbesondere auch, wenn man bedenkt, dass kurz- und mittelfristig vermehrt Holzheizungen die Wärmeversorgung übernehmen werden. Darum richtet das Energieunternehmen bereits heute mögliche Liefermöglichkeiten aus der Deutschschweiz ein – dies natürlich in Absprache mit den Oberwalliser Betrieben und ohne die Idee, diese zu konkurrenzieren. Wichtig ist dabei, dass das Holz auf nachhaltige Weise transportiert wird. So kommt es mit dem Zug bis nach Visp bzw. Brig, wo es vom Oberwalliser Forst zwischengelagert, gehäckselt und nach Saas-Fee transportiert wird. So erfolgt trotz Holzbezug von ausserkantonalen Lieferanten ein Teil der Wertschöpfung lokal.
Was braucht es bei mir zu Hause für einen Anschluss ans Wärmenetz?
Das Wärmenetz wird von einem zentralen Heizkessel versorgt. Da es sich damit um ein Hochtemperatur-Wärmenetz handelt, brauchen die angeschlossenen Gebäude jeweils nur einen kompakten Wärmetauscher – das heisst, wer sich ans Wärmenetz anschliessen lässt, braucht weder einen eigenen Heizkessel noch einen Öltank oder eine Wärmepumpe. Die Anschlussgebühr richtet sich nach der zu beziehenden Heizleistung und liegt in den meisten Fällen unter den Investitionskosten, die bei einer eigenen lokalen erneuerbaren Heizlösung wie einer eigenen Wärmepumpe oder einer eigenen Pelletheizung anfallen.
Feuer = Rauch?
Die Holzheizzentrale wird mit ihren technischen Einrichtungen den Vorgaben der Luftreinhalteverordnung – und darüber hinaus, den erhöhten Ansprüchen von Saas-Fee als Feriendestination und Energiestadt mit Goldlabel – genügen. Dafür wird die Anlage ausschliesslich mit Qualitätsbrennstoff befeuert, auf Abfallholz wird ganz verzichtet. Das Rauchgas wird nach aufwendiger Filtrierung und schlussendlicher Abgaswaschung über die Entschwadungsanlage und die Kamine abgegeben. Letztere reduziert die sichtbare Dampffahne vollständig oder, in Abhängigkeit der Aussenlufttemperatur, zumindest teilweise.
Was sind die Vorteile gegenüber einer Ölheizung?
Wer von einer Ölheizung auf einen Anschluss ans Wärmenetz umsteigt:
- Gewinnt an Platz, da Heizkessel und -tank nicht mehr gebraucht werden;
- Muss sich nicht mehr um den Unterhalt seiner Heizung kümmern (z.B. Kaminfeger, Tankreinigung);
- Muss nicht mehr ständig den Ölpreis überwachen.
Wer sich ans Hochtemperaturnetz anschliessen lässt, spart CO₂ und verbessert so den eigenen ökologischen Fussabdruck. Im Vergleich zu einer Ölheizung können bis zu 80 % CO₂ eingespart werden. Während der CO₂-Ausstoss mit Öl bei 0.3 kg CO₂ pro kWh liegt, kommt das künftige Wärmenetz in Saas-Fee nur auf gerade mal 0.06 kg pro kWh*. Bei einem Mehrfamilienhaus, das im Jahr ca. 144'000 kWh an Wärmeenergie verbraucht, macht das eine jährliche Einsparung von 34 Tonnen CO₂. Dies entspricht 17 Flügen nach NYC und zurück.
* Durchschnittswert von Fernwärmenetzen, die zur Spitzenlastabdeckung den Betrieb von komplementären Ölheizkesseln vorsehen.
Was sind die Vorteile gegenüber einer Luft-Wärme-Pumpe?
Luft-Wasser Wärmepumpen sind im Saastal wegen der Höhe weniger effizient als in tieferen Lagen. Im Hochwinter wird dadurch zur Heizwärmeerzeugung mehr Strom als Umweltwärme verbraucht. Dazu leidet auch die Lebensdauer der technischen Komponenten, speziell beim Betrieb in älteren energetisch unsanierten Gebäuden. Bei der Aufstellung ist auf Ästhetik, Lärmemissionen und thermischen Luftkurzschluss zu achten. Demgegenüber steht die ganzjährig effizient verfügbare Hochtemperaturwärme, die sich bei Bestandsbauten sowohl bei den Betriebs- als auch den Vollkosten (inkl. Investition) vorteilhaft zeigt.
Was sind die Vorteile gegenüber einer lokalen Pellet-Heizung?
Lokale Holzfeuerungen sind in Bestandsbauten ein valabler Ersatz von Ölfeuerungen. Neben Pellet- sind für kleinere Gebäude auch Stückholzheizungen möglich, wobei letztere nur den teilautomatisierten Betrieb ermöglichen. Holzfeuerungen brauchen mehr Platz für die Brennstofflagerung, -austragung, Ascheentsorgung und Verbrennung. Ebenfalls muss die Zufahrtsmöglichkeit zur regelmässigen Brennstofflieferung gewährleistet sein. Demgegenüber steht die platzsparende Installation eines Fernwärmeanschlusses, die sich bei Bestandsbauten sowohl bei den Betriebs- als auch den Vollkosten (inkl. Investition) vorteilhaft zeigt.